Umgestaltung Kornmarkt 2020 (Stand: 24.09.2020)
Seit dem späten Mittelalter ist der heutige Kornmarkt das Zentrum des städtischen Lebens sowie der bedeutsamste innerstädtische Handels- und Marktplatz. Über viele Jahrhunderte hinweg, noch bis in die Mitte des 19. Jhd. hinein wurde der Platz als „Kohlmarkt“ bezeichnet. Die heutige städtebauliche Formgebung und die räumliche Ausdehnung entstanden erst schrittweise ab 1826. Zahlreiche Brände vernichteten die Platzrandbebauung. Ein Teil der zerstörten Gebäude – insbesondere am nordwestlichen Platzrand, im Bereich der Marientorstraße sowie am Übergang zum Martin-Luther-Platz - wurden nicht wiederaufgebaut. Auf eine seit dem 16. Jhd. belegte besondere Historie, kann auch im Zusammenhang mit den öffentlichen Wasserentnahmestellen auf dem Platz verwiesen werden. Zu dieser Zeit wurde das Wasser, aus der im Harz entspringenden Apenke, über hölzerne Rohre in die Stadt geleitet.
Auf dem Kornmarkt befanden sich entsprechende Entnahmestellen für die Bevölkerung. Auch die Existenz eines Brunnens ist bereits historisch belegt und begründet damit eine lange Tradition. Ab den 1920er Jahren wurde der Kornmarkt als Parkplatz genutzt und durch den motorisierten Verkehr zunehmend stark frequentiert. Erst im Rahmen der grundlegenden Neuausrichtung der Platzfunktion, als Teil der im Jahr 1978 neu geschaffenen Osteroder Fußgängerzone, wurde der Kornmarkt wieder ein Aufenthaltsort und Mittelpunkt der historischen Altstadt. Das bauliche Ensemble um den Kornmarkt sowie die Platzfläche stehen seit dieser Zeit unter Denkmalschutz.
Der Kornmarkt wurde zuletzt Ende der 1970er Jahre grundlegend tiefbautechnisch und gestalterisch erneuert. In den vergangenen vierzig Jahren haben sich die Anforderungen an den zentralen innerstädtischen Platz gewandelt. Der um den Platz ansässige Einzelhandel steht seit der Jahrtausendwende zunehmend unter Druck. Umso bedeutsamer werden jedoch andere Thematiken wie die Schaffung eines attraktiven urbanen Aufenthaltsortes. Dies geht einher mit dem Bedarf mikroklimatisch angenehme Bedingungen zu schaffen. Die Pflasterung aus dem Jahr 1978 zeugt von der starken Beanspruchung vergangener Jahrzehnte und weist heute erhebliche materiale Schwächen auf. Die sichere Begehbarkeit der Oberfläche stellt zunehmend ein erhebliches Problem dar. Das Sitzmobiliar sowie das Wasserspiel sind erneuerungsbedürftig.
Der Baumbestand zeigt teilweise gravierende Schäden und ist auch hinsichtlich zukunftsfähiger Standortbedingungen zwingend zu hinterfragen. Zugleich muss ein Großteil der tiefbautechnischen Infrastruktur sowie der technischen Versorgung für Märkte- und Veranstaltungen erneuert werden. Insbesondere für die lokale Bevölkerung, aber nicht zuletzt aufgrund der touristischen Entwicklung sowie zur langfristigen Stärkung und Optimierung des Versorgungsbereiches, ist die Qualität des künftigen Platzes von herausragender Bedeutung. Die heutigen Mängel hinsichtlich der Nutzbarkeit, der Funktionalität und Aufenthaltsqualität, aber auch unter denkmalgerechten Gesichtspunkten bedingen die grundlegende Neugestaltung des Osteroder Kornmarktes.
Rat und Verwaltung der Stadt Osterode am Harz haben den Planungsprozess im Jahr 2018 angestoßen und streben eine im Sinne der Osteroder Bevölkerung bestmögliche Umsetzung an. Die Vorplanung erfolgt im Jahr 2020, während die Bauausführung für das Jahr 2021 vorgesehen ist.
- Sanierungsvorhaben Kornmarkt: Musterfläche Pflasterung wird erstellt - Die Planungen für das Sanierungsvorhaben Kornmarkt schritten in den vergangenen Wochen weiter voran. Von herausragender Bedeutung ist die Wahl der künftigen Pflasterung des Platzes. Dazu fanden bereits richtungsweisende Vorabstimmungen mit dem Planungsbüro TGP sowie dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege (NLD) statt. >>HIER<< geht es zur kompletten Pressemitteilung vom 24.09.2020
- Der Planungsprozess zwischen Verwaltung, Planungsbüro TGP und den Versorgern, wurde auch in Corona-Zeiten weiter aktiv vorangetrieben. In diesem Kontext konnten auch neue Wege hinsichtlich des digitalen Planungsmanagements gesammelt werden. Die weitere Planung kann dadurch deutlich zeit- und umwelteffizienter koordiniert werden
- Im Vorfeld werden bereits die Leitungen der HarzEnergie (Gas, Strom, Trinkwasser) sowie auch teilweise der Deutschen Telekom saniert.Die Stadt OHA erneuert im Zuge der Hauptmaßnahme 2021 die Abwasser- und Regenkanäle
- Dass Planungsbüro erarbeitet derzeit einen Projektablauf- und Bauzeitenplan. Die Abstimmung mit den Versorgern sowie die Entwurfsüberarbeitung (u.a. auch hinsichtlich des Wasserspiels, Spielangebote sowie Sitzbänke) läuft.
- Ein Baumgutachten wurde Anfang April 2020 erstellt. Es klärt den Erhalt, die Entnahme bzw. generell den weiteren Umgang mit den Bäumen für die Planung.
- Die Öffentlichkeit soll demnächst die Möglichkeit erhalten, die Musterflächen eines künftigen Pflasters am Johannistorplatz zu begehen.
Das Sanierungsvorhaben Kornmarkt soll bis Ende 2021 abgeschlossen werden.
© DSK GmbH Anzeige in Originalgröße 372 KB - 1600 x 1132