Neubau Kindertagesstätte Röddenberg (Stand: 17.09.2020)
Nachdem die beschränkte Ausschreibung nach öffentlichem Teilnahmewettbewerb aufgehoben werden musste, werden vom Fachdienst Bauen der Stadt Osterode die weiteren Planungsschritte durchgeführt. Trotz der veränderten Lage verschiebt sich der Zeitrahmen für die Baumaßnahme nur unwesentlich.
Die Bauantragsplanung ist abgeschlossen, die Ausführungsplanung mit anschließender Ausschreibung der einzelnen Gewerke wird zurzeit bearbeitet. Fachplaner für die Tragwerksplanung und technische Gebäudeausrüstung sind, bzw. werden beteiligt.
Es ist geplant die Architektenleistung der Leistungsphase 8 (Bauüberwachung, Objektdokumentation) extern zu vergeben, da hierfür die Kapazitäten im Fachdienst Bauen nicht vorhanden sind.
Grundstück Steiler Ackerweg 16
- 1969 wurde als Erweiterung der Realschule Röddenberg ein Pavillongebäude in Holzfertigbauweise auf dem Grundstück erbaut.
- In der 2000er Jahren wurde das Grundstück von der Jugendwerkstatt genutzt.
- 2006 wurde von der Stadt Osterode am Harz auf dem angrenzenden Grundstück im hinteren Bereich ein Bolzplatz angelegt.
- 2011 wurde das marode gewordene Gebäude abgerissen. Seit dem ist das Gelände unbebaut.
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Begründung für den Förderantrag Kita Röddenberg vom 25.10.2018
Das Wohngebiet Röddenberg hat eine heterogene Struktur. Neben dem größten Neubaugebiet der Stadt befinden sich im Bereich des westlichen Röddenbergs traditionell viele Mehrfamilienhäuser und Wohnungen des sozialen Wohnungsbaus. Während im Neubaugebiet östlich des Röddenbergs eher gut situierte Familien wohnen, ist der Bereich westlich eher ein Wohngebiet für nicht so gut Verdiendende, für Arbeitslose, für Aussiedler und Familien mit Migrationshintergrund.
Das Wohngebiet wird mit Blick auf die Kinderbetreuung bisher durch die kirchliche Kindertagesstätte „Kreuzkirche" versorgt. Sie verfügt über 60 Kindergarten- und 15 Krippenplätze. Sie ist seit Jahren ausgelastet und hat lange Wartelisten. Sie deckt nur einen Teil der für das Wohngebiet erforderlichen Plätze ab. Durch die geplante Kita Röddenberg soll die ausreichende Versorgung des Wohngebietes mit Kinderbetreuungsplätzen erreicht werden. Gerade die sozial schwächeren Familien sind auf eine wohnortnahe Betreuung ihrer Kinder angewiesen, da sie häufig nicht motorisiert sind. Eine Erweiterung der Kita Kreuzkirche ist nicht möglich. Das Grundstück und die Nutzung des Gebäudes auch als kirchliches Gemeindezentrum lassen allein aus baulichen Gründen einen Anbau im erforderlichen Umfang nicht zu.
Durch die Lage mitten zwischen den beiden unterschiedlich strukturierten Wohngebieten des Stadtteils soll die Kita die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen im Quartier zusammen führen. Durch das sich Kennenlernen in der Kita werden sich bisher vorhandene Spannungen zwischen den unterschiedlichen Kinder- und Jugendcliquen verringern. Man kennt sich schon aus der Kita und wird daher auch in der Grundschule weniger Konflikte untereinander haben. Später, auf dem Bolz- oder Spielplatz, im Verein oder auch an den informellen Treffpunkten werden sich die Reibereien, die Revierkämpfe und die kulturellen Abgrenzungsrituale verringern.
Durch den Kontakt in der Kita auf Elternabenden, bei Festen und beim Bringen und Abholen der Kinder werden auch Kontakte unter den Eltern entstehen, die zu einer Verbesserung des Miteinanders im Wohngebiet beitragen werden. Durch die Weiterentwicklung der Kita zum Familienzentrum könnten Bildungs- und Beratungsangebote für das Wohngebiet zur Verfügung gestellt werden. Dem könnte durch die Bereitstellung von mindestens einem Multifunktionsraum in der Kita Rechnung getragen werden.
Sprachförderung muss ein wesentlicher konzeptioneller Bestandteil der Einrichtung werden. Eine Aufnahme in das Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist" ist leider nicht mehr möglich. Aber das Land Niedersachsen stellt ab 2018 verstärkt Mittel zur Sprachförderung zur Verfügung. Daher ist ein Raum für die Sprachförderung mit eingeplant. Weiterhin ist vorgesehen, eine der Kindergartengruppen als integrative Gruppe zu konzipieren. Damit soll die Betreuung von Kindern mit Beeinträchtigungen ermöglicht werden. Die baulichen Voraussetzungen werden durch Barrierefreiheit in der Kita und durch vergrößerte Raumgrundrisse der Gruppenräume ermöglicht.
Die Lage der neuen Kita in Sichtweite der GS Röddenberg vereinfacht die Kooperation zwischen Schule und Kita. Die in der Konzeption der Stadt zum Thema Übergang Kita Schule festgelegten Standards können so problemlos realisiert werden.



